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Hilfe für Angehörige

© iStock.com/Boonyachoat

Angehörige von Krebspatienten sind in einer Doppelrolle. Einerseits sind sie die wichtigste Quelle seelischer Unterstützung für die Betroffenen, andererseits haben aber auch sie Sorge um die Organisation des Alltags, um die Zukunft und möglicherweise Angst vor dem Verlust des geliebten Menschen. In der Regel gestehen sie sich selbst aber nur die erste Rolle zu. Häufig werden sie gefragt: „Wie geht es deiner Frau/ deinem Mann/ deiner Mutter/ etc.?“ Kaum jemand fragt danach, wie es ihnen selbst geht. Das erkrankte Familienmitglied wird zum zentralen Thema des Lebens der Angehörigen. Eigene Probleme und Sorgen rücken in den Hintergrund, da sie als bedeutungslos angesehen werden. Oft verfolgen auch Angehörige eigene Hobbys und Interessen nicht mehr, z. T. aus organisatorischen Gründen, da einfach keine Zeit dafür bleibt, manchmal aber auch, weil sie dann ein schlechtes Gewissen dem Erkrankten gegenüber haben.

Die so veränderte Lebenssituation kann dazu führen, dass Angehörige selbst stark belastet sind oder gar krank werden. Nicht selten sind sie überreizt, leiden an Schlafstörungen und entwickeln depressive Symptome – die ganze Bandbreite psychosomatischer Erkrankungen. Es gibt jedoch Strategien und Hilfsangebote, um dies abzumildern oder zu vermeiden.


Was Angehörige leisten

Die Diagnose Krebs erschüttert – nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihr soziales Umfeld, den Familien- und Freundeskreis. Eine Krebserkrankung kann so vieles bedeuten – sie kann im besten Fall geheilt werden, sie kann als langfristige, chronische Erkrankung das Leben maßgeblich verändern, aber sie kann auch im schlimmsten Fall nicht geheilt werden und zum Tod führen. Besonders Sie als Partner, Tochter oder Sohn werden mit der Krebsdiagnose eines geliebten Menschen vor enorme Herausforderungen gestellt. Plötzlich sind Sie Alltagsunterstützer, Experte, Therapiebegleiter, Pflegekraft. Nicht umsonst spricht man von den nahen Angehörigen ebenfalls von „Betroffenen zweiten Grades“. Dennoch werden sie häufig nicht gesehen bei dem, was sie leisten.

Es ist Zeit, Angehörigen die Aufmerk­samkeit zu schenken, die ihnen zusteht – im Themen-Special von CancerSurvivor.


Angehörige als Mitbetroffene

Angehörige sind oft die wichtigsten und zentralen Unterstützer von Krebspatienten. In den folgenden Videos bespricht der Psychoonkologe Prof. Dr. Matthias Gründel verschiedene Rollen und Aufgaben, die Angehörige häufig übernehmen, um den Erkrankten zu entlasten und ermutigt dabei, auch auf sich selbst zu achten. Dabei geht es um folgende Aspekte:

  1. Angehörige als Ängsteteiler
  2. Angehörige als Wissensmanager
  3. Angehörige als Therapiebegleiter
  4. Angehörige als Rollenwandler
  5. Angehörige als Familienmediator
  6. Angehörige als Kommunikationsmanager
  7. Angehörige als Finanzmanager
  8. Angehörige als Liebespartner
  9. Angehörige als Auszeitnehmer

Ergänzend zu dieser Videoreihe empfiehlt sich auch die Broschüre "Bin ich noch ich?"

 


Wir haben Krebs - Hilfe für Angehörige

Eine Krebsdiagnose ist für Patienten und ihre Angehörigen ein Schlag, der den Alltag und die Lebensplanung völlig verändert. Trauer und Sorge mischen sich mit Hilflosigkeit oder sogar Wut. Anfangs verleugnen vor allem Angehörige oft die neue Realität. Zu groß ist die Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren, zu überwältigend sind die Informationsflut und unlösbar erscheinenden Probleme.

Mitgefühl ist in einer solchen Situation wichtig. Eine Umarmung oder eine zarte Berührung sind dabei oft hilfreicher als der Versuch, mit Worten zu trösten. Während der Kranke in diagnostische und therapeutische Abläufe eingebunden ist, kommen Angehörige sich oft überflüssig vor. Doch das Gegenteil ist richtig: Ein vertrautes Gesicht ist für den Patienten in jeder Phase seiner Erkrankung eine enorme Stütze.


Broschüre "Hilfen für Angehörige"

Sie sind Angehöriger eines Krebskranken und damit für ihn eine sehr wichtige Stütze. Meistens werden bei Ihnen der Kranke und seine Krankheit im Zentrum des Interesses stehen. Ihre eigenen Bedürfnisse stellen Sie oft zurück und vermeiden es, über Ihre Probleme zu sprechen. Denn verglichen mit der Krebserkrankung Ihres Partners oder Ihrer Partnerin erscheinen Ihnen Ihre Schwierigkeiten meist unbedeutend, und aus diesem Grunde finden Sie es unangebracht, darüber zu reden.

Aber es ist wichtig, dass Sie an sich und Ihre eigenen Interessen denken. Diese Broschüre beschäftigt sich mit den Problemen, Gedanken und Gefühlen, mit denen sich Angehörige auseinandersetzen müssen.

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